Rechtzeitig zum 80sten zeigt die Städtische Galerie in Wendlingen einen Rückblick.
Max G. Bailly zur Aussstellung:
„Der Anlass zu dieser Ausstellung ist ein rundes Datum. Man blickt erstaunt zurück auf das, was im künstlerischen Schaffen in produktiven Wellen immer wieder neu entstanden ist. Wobei solche Prozesse des Entstehens immer auch Wege der Selbstfindung waren.
Die Keime zu einzelnen Werkgruppen wuchsen oft im kleinen Format. Im Kleinen konnte ich finden, dort liegt die Ahnung des Großen begründet, nach dem zu suchen ist . Geringe Anlässe weiteten sich aus zu Partituren, zu Serien. Oft wurde aus betroffen – sein dann: betreffendes.
Mir selber also zum runden Datum: Eine Rückschau (die immer auch vorausschaut): Auf prägende Momente, die sich verdichteten, Zeichen, Symbole, die Halt gaben, die Haltung zeigten, die zu Vokabeln einer unendlichen und immer neu zu lernenden Poesie wurden. Wem zu Nutzen? Will das unergründliche kosmische „Sein“ sich durch unsere Wahrnehmung selber neu wahrnehmen? Der Gedanke ist so schön, dass ich ihn denke. Bedenke. Bedanke.
Zeichen am Weg: Am Anfang waren es Treppen, Stufen, einfach weil einst jahrelang vor dem Fenster Menschen kamen und gingen, hinauf, hinab, zur Haltestelle, dabei Tagesläufe, Jahresläufe spiegelten. Zeit. Später waren es raue Ebenen, Horizonte, Wolkenländer, werdendes Land, vergehendes. Aufbrüche. Sand. Inseln. Viel Feuer und Asche. Die erste feinste Sichel der Möndin: die Mondbarke. Fundstücke. Schichtungen. Reihungen. Verdichtete Schriften. Die Mandorla, die Stele, der Turm. Dann Tore, Durchgänge: davor ist dahinter. Der Windhauch und die Atemtiefe.“